Fahrzeugdaten:
Hersteller |
BMW |
Typ/Ausführung |
R 80/7 (BMW 247) |
Baujahr |
1 / 1978 |
Leistung |
50 PS bei 7.250 U/min |
Hubraum |
785 cm3 |
Spitze |
165 km / h |
Leergewicht |
215 kg |
Kilometerleistung |
ca. 167.700 km |
Wievielter Motor |
Nr. 1 |
Vorbesitzer |
6 |
Typ wurde gebaut |
1977 – 1984 |
Stückzahl |
18.522 |
Original-Kaufpreis |
1979: 7.990 DM |
Preis bei Ankauf |
1994: 5.000 DM |
Gummikuh aus Tradition
von S.Förster, Frühjahr 2015
Die Erzählungen meines Vaters von seiner Motorradzeit in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts haben mich früh geprägt: Auf Boxermotor! Im Spätsommer 1994 fand mein jüngerer Bruder ein Inserat aus der Heide:
„– das Modell, das du immer haben wolltest: 80/7!“ Er überredete mich, einen Termin beim Anbieter zu machen: Nur gucken! Die Sonderausstattung bestand aus Kofferhaltern, Zylinderschutzbügeln und einer leicht verschlissenen R 90 S Cockpitverkleidung. Alles unter einer dicken Schicht Antikorrosionsspray. Die Kupplung kam mit rabiater Wucht (Trennt doch einwandfrei!, sagte der Besitzer…), die Probefahrt war dadurch noch aufregender, aber: Nur gucken hatte sich erledigt. Laut Papieren war sie ab Mai 1979 in Berlin eingefahren worden, danach in Hannover, Celle und Uelzen angemeldet gewesen. Bis zum Sommer hatten wir zu tun, mein Bruder als Mechaniker und ich mit Hilfsarbeiten. Zur Sonderausstattung hinzu kam die Umstellung auf Normalbenzin und – als Verneigung vor der ehemaligen R 68 unseres Vaters: die runden Ventildeckel, die bislang schon meine R 45 getragen hatte! Der Mechaniker in der Familie ist ein echter Glücksfall, nicht nur, wenn man ein unerfreuliches Treffen mit einem von einem Anhänger kippenden Standgrill (!) hat. Natürlich gibt es hier und da auch Verschleiß, zuletzt musste 2010 ein Radlager ersetzt werden. Lieber erinnere ich mich an die bisher gemeinsam erfahrenen Kilometer, besonders an die drei Urlaubsreisen durch Schottland und Umgebung. Und nein: Eintauschen möchte ich sie bis heute nicht, meine „Strich Sieben“! – Wie die AZ ganz richtig hinzufügte, geht der Spitzname „Gummikuh“ auf den Motorradjournalisten Ernst „Klacks“ Leverkus zurück. Bei einer Testfahrt mit einer neuen BMW fiel ihm beim deutlichen Heben der Hinterradfederung durch den Kardanantrieb der Vergleich mit einem Hausrind ein: Kühe erheben sich üblicherweise mit dem Hinterteil zuerst!