Fendt Favorit 1

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Fahrzeugdaten:

 

Hersteller

Xaver Fendt & Co., Marktoberdorf

Typ/Ausführung

Favorit 1 (FW 140)

Baujahr

1959

Leistung

40 PS b. 2.100 U/min

Hubraum

3.095 cm3

Spitze

20 km/h

MWM – Motor (KD 412D)

3 Zylinder Viertakt

Fendt – Getriebe (ZP A16)

10 Vorwärtsgänge

 

2 Rückwärtsgänge

Leergewicht

2.450 kg

Betriebsstunden

ca. 10.500 h

Wievielter Motor

Nr. 1

Vorbesitzer

1

Typ wurde gebaut

1958– 1962

Stückzahl

ca. 2.759

Original-Kaufpreis

10.800 DM

 

 

Ein Traktor namens Karlchen

von S.Förster, 24. März 2015

 Der Fredener Landwirt Karl Brinkmann wollte keinen neuen Traktor, der bereits nach kurzer Zeit kräfte-technisch überholt sein würde. Daher entschied er sich für den damals stärksten Schlepper der Firma Fendt und bestellte ihn bei der Raiffeisen-Vertretung in Brüggen. Vom Fendt-Werk im Allgäu wurde er per Bahn bis zum Raiffeisen – Auslieferungswerk in Kassel angeliefert, von dort holte Brinkmann ihn 1959 auf eigener Achse nach Freden. Um eine Überdachung bemühte er sich aus Kostengründen selbst: wohl Anfang der 60er Jahre wurde mit Hilfe des Dorfschmiedes das Dach eines 400er Lloyd Alexander montiert und ab da saß Karl Brinkmann relativ trocken bei der Arbeit. Elektrik und Lackierung des Schleppers wurden vor etwa 35 Jahren erstmals überholt. In den Jahren 2011 bis 2013, inzwischen im Besitz des Enkelsohnes, wurde er erneut von Grund auf saniert. Er bekam eine neue Verkabelung und wurde frisch lackiert. Alltägliche Feldarbeit gibt es für den Favorit 1 nicht mehr, aber hin und wieder darf er seine Kraft noch erproben. Michael Bartens wurde als Kind schon mit dem Traktoren – und LKW-Virus infiziert, ist seit 1997 allgemein oldtimerbegeistert und dankbar für die gute Grundsubstanz des Schleppers, die bislang nur wenige „lebenserhaltende Maßnahmen“ nötig machte. Diese führte er selbst teils mit Unterstützung von Freunden durch. Die schönste und gleichzeitig längste Fahrt geht im September zum Treffen der Freunde alter Nutzfahrzeuge in Niedersachsen nach Hänigsen. Für die ungefähr neunzig Kilometer lange Strecke braucht „Karlchen“, wie er schon zu Karl Brinkmanns Zeiten hieß, circa viereinhalb Stunden. Die interessante Dachlösung musste leider wegen Platzmangel weichen, wurde jedoch „ordnungsgemäß dem Recycling zugeführt“, wie Michael Bartens mit einem Augenzwinkern versichert.

 

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