Lloyd Alexander

ReVornA

 

Fahrzeugdaten:

 

Hersteller

Lloyd Motorenwerke (Bremen)

Typ/Ausführung

 

Alexander (LP 600)

Baujahr

1957

Leistung

19 PS

Hubraum

600 cm3

Spitze

100 km/h

Leergewicht

565 kg

Kilometerleistung

23.500

Wievielter Motor

Nr. 1

Vorbesitzer

1

Typ wurde gebaut

1957 –1961

Stückzahl

176.524 (Typen 600, Alexander,

Alexander TS

Original-Kaufpreis

4.060 DM

Preis bei Ankauf

1.200 DM

 

Das erste eigene Auto

von S.Förster, April 2014

Es hätte ein echter Dornröschenschlaf werden können, wären Dietmar Kaufmann und Vater nicht auf ihn aufmerksam gemacht worden: Seit Januar 1959, mit nur 480 km auf dem Tacho, stand der hellblaue Lloyd Alexander in einer Wellblechgarage, wo sein Besitzer ihn nach gut zwei Jahren abgestellt hatte, weil – das gab es auch! – anstehende Fahrten und Urlaubsreisen samt Ehefrau lieber wieder mit dem vertrauten Motorrad unternommen wurden. Trotzdem mussten die Interessenten sich ein Jahr lang bemühen, ehe sie das vierrädrige Leichtgewicht im März 1978 auf einen Kleinlaster schieben konnten, um es an der Arbeitsstätte des Vaters zunächst per Hochdruckreiniger vom Staub zu befreien. Per Abschleppseil zog die familieneigene Mercedes Heckflosse den Neuerwerb dann nach Hause. Nach der langen Standzeit musste der Unterboden von Flugrost befreit und gestrichen werden, Rad- und Hauptbremszylinder wurden überholt und neue Bremsschläuche– und Leitungen verlegt. Die Auspuffanlage war völlig intakt. Der Motor hatte natürlich schon am ersten Tag nach dem Erwerb seinen kniffligsten Moment gehabt, – nach ein paar Startversuchen war er angesprungen und lief einwandfrei! Der linke Kotflügel und die Motorhaube wurden wegen Flugrost neu lackiert und die Sitze neu aufgepolstert: Die Schaumstofffüllung war vom Zahn der Zeit in kleine Brösel genagt worden… Als im Originalzustand bestand der Lloyd die Hauptabnahme beim TÜV im Mai 1979 ohne Mängel. Sogar die originalen Contireifen hielten der Überprüfung stand. Wenig später bestand dann Dietmar Kaufmann auch seine Füherscheinprüfung und nutzte fortan den Lloyd als Alltagsfahrzeug, bei Wind und Wetter und völlig problemlos auch im Winter. Nach zwei Jahren übernahm ein jüngeres Fahrzeug die Alltagsarbeit, der Lloyd wurde nur noch im Sommer gefahren. An zahlreichen Treffen der damals neu gegründeten Lloyd-Freunde-Nord nahm der Wagen teil, in Hamburg, Pinneberg, Ratzeburg, Bremen oder Wolfsburg. Die 600 bis 700 Kilometer, die bei diesen Gelegenheiten pro Tag zusammenkamen, überstand der Lloyd ohne Probleme. Die schönsten Erinnerungen verbindet Dietmar Kaufmann mit dem Treffen in Lübeck 1986. Bis heute ist der Lloyd Alexander im Originalzustand, ungeschweißt, nur kleinere Reparaturen wurden ausgeführt. So wurden die Belege des Kettenspanners erneuert und Radbremszylinder und Hauptbremszylinder getauscht. 2013 konnte auch das Problem der passenden Neureifen gelöst werden: Nach Rücksprache mit dem TÜV Hannover wurde die Größe 135/70 R 15 70 T genehmigt und abgenommen. Sie ist noch im allgemeinen Reifenhandel zu bekommen. Dietmar Kaufmann, selbst Jahrgang 1961, ist von Onkel und Vater mit der Begeisterung für Oldtimer infiziert worden. Eine Frage, die sich bei unserem Besuch quasi von selbst beantwortete, denn während unseres Gesprächs schraubte Herr Kaufmann senior in der vorderen Garage an einem Käfer Cabriolet. – Kurz nachdem der Lloyd an diesem Tag für die Fotos die Garage verließ, ging ein Aprilschauer über ihn und uns hinweg. Ein Sonnenstrahl glitzerte in unzähligen Wasserperlen auf dem sorgfältig polierten Lack: 57er Originallack!

 

   

 

 

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